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Studien und Umfrage

Studie zum Wäschewaschen: Waschpulvermenge und Beladung der Waschmaschine werden unterschätzt

An der Waschmaschine wird die benötigte Menge Waschpulver oft geschätzt – und meist zu gering, so das Ergebnis einer Studie der Hochschule Niederrhein im Auftrag des Industrieverbands Körperpflege- und Waschmittel e.V. (IKW). Und auch beim Ausnutzen der richtigen Füllmenge der Wäschetrommel gibt es „Luft nach oben“, will man mehr Nachhaltigkeit beim Wäschewaschen erreichen. Denn zu den relevanten Faktoren, die für ein gutes Waschergebnis bei gleichzeitigem Einsparen von Ressourcen stehen, gehört neben der Wahl von Waschprogramm und -temperatur auch die Kenntnis über die örtliche Wasserhärte. Zudem sollte die dosierte Menge an Waschpulver auch den Verschmutzungsgrad der Wäsche und das Gewicht der Wäschemenge in der Waschmaschine berücksichtigen. Die Dosiertabellen auf den Waschmittelverpackungen informieren über die jeweils richtige Dosierung.

Interessante Fakten zum Verbraucherverhalten beim Dosieren von Waschpulvern konnten im Rahmen einer umfassenden Studie an der Hochschule Niederrhein ermittelt werden. Dabei sollten 97 Testpersonen Waschmaschinen mit Textilien wie üblich beladen und die passende Waschmittelmenge abwechselnd mit zwei Dosierhilfen abmessen, die für 60 bzw. 100 Milliliter Waschpulver vorgesehen sind. Im Durchschnitt dosierten die Testpersonen weniger Waschpulver als für ihre Waschmaschinen-Beladungen erforderlich gewesen wäre. Der Abstand zur empfohlenen Waschpulvermenge war bei Verwendung der kleineren Dosierhilfe deutlicher ausgeprägt als mit der größeren. Von der eigentlichen Aufgabe, die empfohlenen Mengen zu ermitteln, wurden die Testpersonen während der Unter­suchung abgelenkt.

Es zeigte sich, dass die relevanten Faktoren für die richtige Menge an Waschpulver gemäß Dosiertabelle auf der Verpackung – die Wasserhärte, der Verschmutzungsgrad und das Gewicht der Wäschemenge für das eingestellte 40 °C-Baumwollprogramm – von einer signifikanten Zahl der Probanden nicht beachtet oder fehlerhaft eingeschätzt wurden. 

Beim Wäschewaschen gilt außerdem, dass eine vollere Waschmaschine grundsätzlich weniger Energie und Wasser für den Waschgang pro Kilogramm Wäsche bedeutet – auch wenn sich die theoretisch mögliche Beladungsmenge der Trommel gemäß Herstellerangabe in der Praxis oft nicht erreichen lässt. Man sollte daher auch das Gewicht seiner zu waschenden Textilien ungefähr kennen, um sicherzugehen, im Sinne der Nachhaltigkeit beim Wäschewaschen alles richtig zu machen. Wer weder eine Handwaage noch ein Wäschenetz für die Gewichtsbestimmung zur Verfügung hat, der nutzt einfach eine Personenwaage und wiegt sich im ersten Schritt mit einem leeren Wäschekorb. Danach wiegt er sich noch einmal – nun mit dem mit Schmutzwäsche gefüllten Wäschekorb und zieht von diesem Ergebnis die Zahl des ersten Wiegens ab. Mit der Zeit bekommt man ein Gefühl für das so ermittelte Gewicht der Textilien, so dass für die jeweilige Beladungsmenge, die örtliche Wasserhärte und den Grad der Verschmutzung die passende Waschmitteldosierung gemäß Dosiertabelle ganz einfach bestimmt werden kann.

Tipps für das richtige Dosieren von Waschmitteln

  • Den Verschmutzungsgrad der Wäsche bestimmen: leicht, normal oder stark.
  • Am Wohnort bzw. im Stadtviertel beim lokalen Wasserversorger telefonisch oder im Internet die Wasserhärte ermitteln: weich, mittel oder hart.
  • Das Gewicht (in Kilogramm) der zu waschenden Textilmenge ermitteln:
    • entweder durch Wiegen der Wäsche in einem Netz mit einer Handwaage,
    • oder indem sich eine Person mit Wäschekorb (1. leer und 2. gefüllt) auf einer Personenwaage wiegt und anschließend die Differenz berechnet.
  • Das Waschmittel gemäß der Dosiertabelle auf der Waschmittelverpackung dosieren.

Was steckt dahinter?

  • Die Studie der Hochschule Niederrhein "Untersuchung des Einflusses der Größe einer Dosierhilfe auf die dosierte Menge von Waschmitteln" wurde im Auftrag des IKW durchgeführt. Der Abschlussbericht wurde im Mai 2024 veröffentlicht und ist als PDF-Datei verfügbar.
  • 97 Testpersonen aus unterschiedlichen Alters- und Geschlechtergruppen sollten im Hochschul-Waschlabor zwei Waschmaschinen (mit je 7 Kilogramm Fassungsvermögen) so befüllen, wie sie es zu Hause tun würden, und die aus ihrer Sicht richtige Menge an Waschmittel zugeben. Die für die Wäschemenge richtige Waschmittelmenge sollten sie an fünf weiteren Waschmaschinen in die Einspülkammer („Waschmittelschublade“) geben. Dafür standen ihnen abwechselnd zwei unterschiedlich große Dosierhilfen (60 ml und 100 ml) zur Verfügung.
  • Zum Befüllen standen große Mengen an Handtüchern und Bettwäsche mit Verschmutzungsgrad „mittel“ und allgemeine Information zur Wasserhärte (wie „in Krefeld üblich“) zur Verfügung. Als einzustellendes Waschprogramm war „Baumwolle 40 °C“ vorgegeben.
  • Die Aufmerksamkeit der Testpersonen wurde vom eigentlichen Dosiervorgang weggelenkt, z. B. durch Fragen zur Ergonomie beim Befüllen der Waschmaschinen mit Textilien, da ein Teil der Geräte erhöht standen. So sollte erreicht werden, dass die Probanden ihr übliches Verhalten im Haushalt zeigen und den Ablauf beim Wäschewaschen nicht aufgrund der Studie ändern.
  • Die tatsächlich durch die Testpersonen in die Waschmaschinen gefüllten Mengen an Textilien und Waschpulver (mit unterschiedlich großen Dosierhilfen) wurden gemessen, ohne dass diese davon Kenntnis hatten.
  • Anschließend wurden mit allen Testpersonen Interviews u. a. zur Waschmitteldosierung geführt und diese Angaben mit den tatsächlichen Messergebnissen abgeglichen.

 

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Abbildung: Dosiertabelle

 

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Abbildung: 100 Milliliter und 60 Milliliter Dosierhilfen

Die Pressemitteilung kann hier als PDF-Datei heruntergeladen werden.

Stand: Juni 2024                                                

 

Ihr Ansprechpartner bei der Haushaltspflege

IKW Bereichsleiter

Dr. Bernd Glassl

Bereichsleiter Haushaltspflege bglassl@ikw.org